EXPERTENINTERVIEW EXPERTENTELEFON „Generation 50 plus“ am 11.04.2013

Experteninterview zum Thema „Generation 50 plus – Leben auskosten, statt einrosten“

Interview mit Dr. Klaus Tiedemann, niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportmedizin in Moosburg a. d. Isar, TV-Gesundheitsexperte des Bayerischen Fernsehens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Generation 50 plus fühlt sich heute so fit wie nie. Dennoch verändert sich der Körper nach und nach. Was geschieht, wenn man altert?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Alles in der Natur unterliegt einem unvermeidlichen Verschleiß. Mit zunehmendem Alter lassen daher auch alle Organe in ihrer Leistung nach. Die Muskelkraft wird weniger. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns sinkt. Die Spannkraft der Haut wird schlechter. Die Filterleistung der Nieren geht zurück. Eine der Ursachen ist der geringere Wassergehalt des Körpers, aber auch mangelndes Training der Organe spielt eine Rolle.

Wie wichtig sind regelmäßige Check-ups beim Arzt? Was sollte man überprüfen lassen?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Ab 35 ist alle zwei Jahre ein Check-up sinnvoll. Dabei sollte das persönliche und das familiäre Risikoprofil abgeklärt werden. Untersuchungen des Blutes und eine körperliche Untersuchung gehören dazu. Ich empfehle auch ein Hautkrebs-Screening. Der Besuch beim Gynäkologen oder Urologen ist für Frauen und Männer ab 50 empfehlenswert. Ab 55 sollte jeder eine Darmspiegelung vornehmen lassen. Beim Vorliegen vor Risikofaktoren sollte man zusätzliche Untersuchungen veranlassen.

Wie wirkt sich die dauerhafte Einnahme von Medikamenten auf den Organismus aus?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Die meisten Medikamente werden über die Leber verstoffwechselt, was dort zu entsprechenden Belastungen führt. Doch auch die Nieren leisten beim Medikamentenabbau ihren Beitrag und sind entsprechend belastet. Schlussendlich können aber auch alle übrigen Organe, wie Magen, Darm, Gehirn oder Blutgefäße unter einer Dauermedikation leiden.

Welche chronischen Krankheiten gehen mit einem erhöhten Mineralstoffbedarf einher?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Allen voran ist hier der immer mehr Menschen betreffende Diabetes zu nennen. Auch Medikamente können den Mineralhaushalt negativ beeinflussen, vor allem Diurektika, also entwässernde Mittel, wie sie bei der Behandlung des Bluthochdruckes Verwendung finden.

Lassen sich Herzbeschwerden tatsächlich durch Magnesium positiv beeinflussen? Inwiefern?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Es ist erwiesen, dass Magnesium positive Auswirkungen auf die Herzfunktion hat. So lässt sich durch die regelmäßige Einnahme von Magnesium der Bedarf an Notfallmedikamenten signifikant senken. Herzpatienten sollten mit ihrem behandelnden Arzt über ihre individuellen Behandlungsmöglichkeiten sprechen.

Auf die Knochengesundheit wird oft zu wenig geachtet. Was muss man tun, um auch im fortgeschrittenen Alter noch gesunde Knochen zu haben?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Für die Knochengesundheit sind zwei Dinge wichtig. 1. Eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen, wobei neben Calcium zusätzlich an eine entsprechende Versorgung mit Vitamin D und Magnesium gedacht werden sollte. 2: Regelmäßige körperliche Aktivität, idealerweise mit leichten Stoßbelastungen wie zum Beispiel beim Walking oder Joggen.

Mit den Jahren klagen viele Menschen über Verspannungen und Schlafstörungen. Kann man dem entgegenwirken?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Gerade in der Nacht neigen die Muskeln entlang der Wirbelsäule zu Verspannungen. Ein trainierter Muskel verspannt allerdings weniger leicht. Daher ist es wichtig, auf ein entsprechendes Training zu achten. Zusätzlich sollte auch an einen ausgeglichene Mineralstoffhaushalt gedacht werden. Denn das Fehlen von Mineralstoffen, wie beispielsweise Magnesium, kann nächtliche Wadenkrämpfe mit sich bringen, die die Nachtruhe zusätzlich empfindlich stören.

Im Alter geht bei den meisten Menschen der Appetit zurück – welche Mangelerscheinung kann eine verminderte Nahrungszufuhr nach sich ziehen?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Das kann ich aus der Sicht des Hausarztes nicht bestätigen. In meiner Praxis habe ich eher den Eindruck, dass die Patienten weiter so viel essen wie bisher, obwohl sie mit den Jahren immer weniger Kalorien benötigen. So kommt es, dass Übergewicht gerade im Alter eine ernsthafte gesundheitliche Bedrohung darstellt und leider immer häufiger anzutreffen ist.

Sollte etwa jeder ab 50 Mineralstoffe, wie Magnesium oder Calcium, zusätzlich einnehmen? Worauf gilt es dabei zu achten?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Vor der Einnahme von Mineralstoffen sollte man sich zunächst beim behandelnden Arzt über die Notwendigkeit informieren und fachlich kompetent beraten lassen. Angesichts des großen Angebots fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Während die meisten Kombinationspräparate zu geringe Mengen enthalten, sind manche Solo-Präparate sehr hoch dosiert, was Nebenwirkungen mit sich bringen kann. So kann eine übermäßige Zufuhr von Calcium beispielsweise Nierensteine verursachen. Bei der Auswahl des individuell passenden Präparates sollte nicht zuletzt auf die Bioverfügbarkeit geachtet werden. Beispielsweise Magnesium sollte nach Möglichkeit als körperfreundliches Magnesiumcitrat zugeführt werden, wie es beispielsweise in Magnesium-Diasporal 400 Extra aus der Apotheke enthalten ist.

Warum ist gerade für sportlich Aktive eine ausreichende Magnesiumversorgung so wichtig?

  • Dr. Klaus Tiedemann: Über den Schweiß gehen viele Mineralstoffe verloren, darunter auch Magnesium, das für ein gutes Zusammenspiel von Nerven und Muskeln wichtig ist. Zur Vorbereitung auf die Belastung und auch zur Regeneration kann daher die Zufuhr von schnell bioverfügbarem Magnesium sinnvoll sein.
Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen